Zusammenarbeit und Führung

Zusammenarbeit und Führung bei der Einführung hybrider Geschäftsmodelle erfolgreich gestalten

Ausgangspunkt

Die Implementierung eines hybriden Geschäftsmodells stellt neben der technischen Umsetzung auch neue Anforderungen an die Kollaboration und Kooperation innerhalb und zwischen den Abteilungen von Betrieben. Ebenso bedarf es geeigneter Führungsstrukturen und -leitbilder (Führungs- und Kulturentwicklung). Hierzu wird im Forschungsprojekt AnGeWaNt ein Methodenbaukasten entwickelt.





Zentrale Fragestellungen:

  • Welche Handlungsfelder ergeben sich für die Zusammenarbeit und Führung durch die Implementierung eines neuen digitalen Geschäftsmodells?
  • Wie und mit welchen Methoden kann die Zusammenarbeit und Führung innerhalb des Betriebes, entwickelt werden, um die Implementierung eines neuen digitalen Geschäftsmodells erfolgreich zu unterstützen?
  • Wie und mit welchen Methoden kann eine betriebsübergreifende Zusammenarbeit entwickelt werden, um die Implementierung eines neuen digitalen Geschäftsmodells erfolgreich zu unterstützen?
  • Welches Führungsverständnis und welche Führungsstrukturen sind förderlich für die Implementierung eines neuen digitalen Geschäftsmodells und wie lassen sich diese entwickeln?

Pilotanwendung

Die wesentliche Neuerung im Betrieb durch das neue digitale Geschäftsmodell ist, dass neben der Herstellung von Baufahrzeugen zukünftig auch digitale Dienstleistungen dem Kunden angeboten werden sollen. Durch den digitalen Zugriff auf die Maschinendaten und damit auch die Maschinensteuerung möchte sich das Pilotunternehmen zum digitalen Dienstleister entwickeln.


Methodik

Die Entwicklung des Konzepts bzw. Methodenbaukastens erfolgt in vier Phasen:

  1. Analysephase
  2. Konzeptionsphase
  3. Umsetzungsphase
  4. Evaluationsphase

In jeder Entwicklungsphase werden verschiedene Methoden und Instrumente erprobt, um diese hinterher als einen Methodenbaukasten zur Entwicklung erfolgreicher Zusammenarbeits- und Führungsstrukturen zu veröffentlichen und anderen Betrieben als Good-Practice Beispiele zur Verfügung zu stellen.

Entwicklung erfolgreicher Zusammenarbeits- und Führungsstrukturen

1. Analysephase

Hierzu wurde ein erster Workshop mit den Führungskräften und der Geschäftsführung durchgeführt. Ziel war es, die Erwartungen an die geplanten Veränderungen der beteiligten Führungskräfte und der Geschäftsführung zu erfragen und erste Ziele für die Entwicklung des Methodenbaukastens abzuleiten. Ebenso diente der Workshop zur Vermittlung von Informationen zu möglichen Veränderungen der Anforderungen an Zusammenarbeit und Führung. Darüber hinaus wurde eine Standortbestimmung mittels der Methode „Die vier Zimmer der Veränderung“ (Tschönhens & Bissegger, 2012; vgl. Frost & Jeske, 2019) bezogen auf den bevorstehenden Veränderungsprozess in dem Betrieb durchgeführt.


Des Weiteren wurden in der Analysephase Interviews mit Führungskräften (N=12) und der Geschäftsführung (N=2) anhand eines halbstandardisierten Interviewleitfadens durchgeführt.

2. Konzeptionsphase

Anhand der analysierten Bedarfe in dem Auftaktworkshop und den Interviews wurden in der darauffolgenden Konzeptionsphase, unter Rücksprache mit dem Führungskreis und der Geschäftsführung, konkrete Methoden (u.a. ein Workshop zum Thema „Veränderungen gestalten und begleiten“) entwickelt und zusammengestellt.

3. Umsetzungsphase

Aktuell werden in der Umsetzungsphase die ausgewählten Methoden und Instrumente in dem Pilotunternehmen umgesetzt.

4. Evaluationsphase

Abschließend soll deren Nutzen bzw. Wirkung in der Evaluationsphase bewertet werden.


Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ (Förderkennzeichen: 02L17B055) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.