Projekt

Hintergrund

Arbeit in hybriden Wertschöpfungssystemen

Die Verbindung von Sachgütern und Dienstleistungen zu hybriden Leistungsbündeln stellt Unternehmen vor Herausforderungen: Neue hybride Geschäftsmodelle sowie die Zusammenarbeit in komplexen Netzwerken haben Auswirkungen auf bestehende Abläufe und sind Auslöser von Veränderungsprozessen.

Wie neue Technologien die Arbeitswelt verändern, ist Gegenstand des Programms Zukunft der Arbeit des BMBF. Im Förderschwerpunkt Arbeit in hybriden Wertschöpfungssystemen sollen übertragbare Werkzeuge und Modelle für eine humane Gestaltung und Organisation der Arbeit in diesen neuen Wertschöpfungssystemen entwickelt werden.


Mobile Waagen für den Straßenbau

Zuverlässige, geeichte Waagen sind für unsere Wirtschaft unverzichtbar. Um beispielsweise im Straßenbau tonnenschwere Materialmengen optimal einsetzen zu können, sind leistungsfähige Nutzfahrzeuge mit geeichten Waagen notwendig. Bislang bleiben jedoch große Potenziale der Digitalisierung ungenutzt; etwa die Auswertung von Einsatzdaten oder ein softwaregestützter Eichprozess.

Dazu bedarf es einer Neugestaltung von Geschäftsmodellen und Arbeitsprozessen bei Herstellern, Anwendern von Waagen und Nutzfahrzeugen. Zudem sind hoheitliche Eichprozesse (Metrologie) anzupassen und alle Prozesse so aufeinander abzustimmen, dass eine hocheffiziente digital gestützte Kollaboration ermöglicht wird.


Vorgehen des Projektes


Entwicklung hybrider Geschäftsmodelle

Nach der Identifikation von möglichen hybriden Leistungen werden Geschäftsmodelle entworfen und entsprechende organisatorische Strukturen und Arbeitsabläufe konzipiert. Zur Entwicklung der hybriden Geschäftsmodelle werden
partizipative Workshops organisiert. Methodisch nutzt das Projekt den Ansatz der Business Canvas. Es werden Leitfäden zur Entwicklung von hybriden Geschäftsmodellen sowie Empfehlungen zur Wahl der richtigen Methode erstellt. Diese sind später online erhältlich.

Arbeiten in hybriden Strukturen

Die Einführung von digitalen Dienstleistungen bietet Chancen für die Arbeitsgestaltung in Unternehmen. Im Projekt werden organisatorische Strukturen weiterentwickelt und Modelle für die zeitlich und räumlich flexible Zusammenarbeit innerhalb sowie zwischen Organisationen erarbeitet. Dazu gehört beispielsweise die Befähigung der Beschäftigten, in digital verbundenen Unternehmensnetzwerken und veränderten Unternehmen-Kunden-Beziehungen zu arbeiten. Ziel ist die Entwicklung von übertragbaren Methoden und Modellen. Die zu erarbeitenden Lernkonzepte richten sich sowohl an Beschäftigte als auch an Führungskräfte.


Schaffung digitaler Arbeitsumfelder

Im Projekt werden zwei IT-Plattformen als Demonstratoren entwickelt: eine für hybride Leistungen und eine für Metrologie. Die Plattformen sollen miteinander kompatibel sein und im Rahmen von Eichprozessen Daten austauschen können. Dazu
werden Softwarestrukturen zur digitalen Abbildung der Messgeräte und Eichprozesse entwickelt. Ein wichtiger
Aspekt ist die Handhabung anfallender Daten. Beide Plattformen werden bei den Anwendungspartnern prototypisch erprobt und zu einem branchen- und transferfähigen Gesamtkonzept aufbereitet. Weitere Dienstleistungen für die Plattform werden gesucht.


Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ (Förderkennzeichen: 02L17B055) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.